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Denkbare Streckenführung

[von Mannheim aus betrachtet]

Die Strecke beginnt in Mannheim-Hbf (km 0) und folgt zunächst (auf westlicher Seite) der "westl. Einführung Riedbahn" über Handelshafen, Neckarstadt und Luzenburg bis Mannheim-Waldhof (km 7). Dadurch zukünftig 4 Gleise Mannheim-Hbf - Neckarstadt - Mannheim-Waldhof, davon 2 Gleise für den Nahverkehr. In bzw. nördl. von Mannheim-Waldhof kreuzt die Neubaustrecke niveaufrei die bestehende Strecke Frankfurt - Mannheim. Nach Unterfahrung der Autobahn A 6 (km 10) schwenkt die Trasse in östlicher Richtung von der Stammstrecke ab. Bis Neuschloß folgt ein Abschnitt in freier Trassierung. Anschließend folgt die Neubaustrecke einer Straße (Mannheimer Straße), um bei Lorsch (km 20) die Autobahn A 67 zu erreichen. Im weiteren Verlauf wird eine Bündelung mit den Autobahnen A 67 und A 5 angestrebt. Bei Walldorf/Zeppelinheim (km 64) wird wieder die Stammstrecke erreicht. Nach einem kurzem Abschnitt in Parallellage zur Stammstrecke (sowie Herstellen sämtlicher möglicher Verknüpfungen) bis etwa nördl. der A 3 / B 43 (km 68) erfolgt ein Zurückschwenken der Trasse an die Ostseite der A 5. Kurz vor Erreichen des Mains (km 71) verläßt die Trasse endgültig die Autobahn und beschreibt einen weiten Bogen (R = ca. 1 200 m) in Hochlage über Industrieanlage, Main und Kläranlage, um schließlich auf direktem Weg den Frankfurter Hauptbahnhof (km 75) zu erreichen.

Durch die so gewählte Streckenführung wird eine Trennung von Nah- und Fernverkehr im direkten Zulauf sowohl auf den Mannheimer als auch den Frankfurter Hauptbahnhof erreicht. Dadurch jeweils bedeutende Steigerung der Kapazität des Streckennetzes, u.a. zur Einführung zusätzlicher Nahverkehrs- bzw. S-Bahnlinien. Außerdem Anbindung des Frankfurter Hauptbahnhofs in direkter und kurvenarmer Trassierung sowohl aus Richtung Mannheim als auch aus Richtung Köln. (Herstellen der entsprechenden Fahrbeziehung, vmax. = ca. 160 km/h statt heute ca. 80...100 km/h.)

 

Der Streckenast in Richtung Mainz zweigt bei km 45 auf Höhe des Darmstädter Autobahnkreuzes von der Neubaustrecke ab. Über ca. 10 km folgt die Strecke der Autobahn A 67, um bei Groß-Gerau (km 57) die Strecke Darmstadt - Mainz zu erreichen. Anschließend folgt die Strecke über ca. 20 km der Strecke Darmstadt - Mainz bis Mainz-Süd (km 74). [Bzw. 3- oder 4-gleisiger Ausbau der Strecke (Darmstadt -) Groß-Gerau - Mainz-Süd einschließlich Linienverbesserung Groß-Gerau.]

Ggf. könnte der Mainzer Streckenastes auch in Groß-Gerau enden. Für die Anbindung von Mainz an die Neubaustrecke  - ohne den Umweg über Rüsselsheim und F.-Flughafen nehmen zu müssen -  wäre dann nur der Bau eines (eingleisigen) Streckenabschnittes von ca. 12 km Länge notwendig.

Darmstadt sollte durch (eingleisige) Verbindungsspangen nördl. und südl. des Stadtgebiets in jedem Falle an die Neubaustrecke angebunden werden.

Auslegung der Strecke im Abschnitt Ma.-Hbf - Ma.-Waldhof, F.-Hbf - Mainquerung und Mz-Süd - Mz-Gustavsberg für Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h, ansonsten für F. von bis zu 300 km/h.

 

Im Raum Mannheim ist zur Verringerung von Landschaftszerschneidungen auch eine Trassenvariante in stärkerer Bündelung mit bestehenden Verkehrswegen denkbar. (Nördl. von Mannheim-Waldhof Abschwenken der Trasse von der bestehenden Strecke im weiten Bogen (R = ~ 1 700 m) zur A 6, Bündelung mit A 6 bis Viernheimer Dreieck, Gegenbogen (R = ~ 2 500 m) zur A 67. Weiter wie oben. Jedoch ca. 1 min längere Fahrzeit und ca. 2 km längere Fahrstrecke.)

 

Ferner ist im Raum Mannheim/Heidelberg auch eine Trassenvariante mit einer Fortführung der Neubaustrecke entlang der A 67 / A 6 bis etwa zum Kreuz Mannheim denkbar. Westlich bzw. südlich des Kreuzes Einbindung der NBS in die Strecken Mannheim - Heidelberg und NBS Mannheim - Stuttgart mit Herstellen der Fahrbeziehungen NBS - Mannheim, NBS - Heidelberg sowie NBS - NBS Mannheim - Stuttgart. Jedoch wäre dann für die meisten Züge ein Richtungswechsel in Mannheim erforderlich. Für über Mannheim verkehrende Züge würde sich gegenüber der Vorzugsvariante bei zudem ca. 5 km längerer Strecke eine insgesamt ca. 2 - 3 min längere Fahrzeit ergeben; für (die wenigen) Mannheim umfahrenden Züge ein Fahrzeitgewinn von ca. 4 - 7 min. Da ein allgemeines Umfahren des Großraums Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg nicht sinnvoll erscheint, erscheint diese Variante weniger empfehlenswert.

Ebenfalls denkbar ist eine Lösung, die sowohl eine Anbindung Mannheims über Ma-Waldhof als auch eine Fortführung der NBS entlang der A 6 bis zur NBS Mannheim - Stuttgart vorsieht. Diese Variante würde aber nur dann Sinn machen, wenn tatsächlich ein größerer Anteil der Züge Ludwigshafen/Mannheim/Heidelberg umfahren soll.

 

Im Raum Mainz könnte auch eine Einbindung des Streckenastes in Ri. Mainz bereits bei Groß-Gerau in die Strecke Darmstadt - Mainz ausreichend sein. (Verzicht auf Bau einer eigenständigen Neubaustrecke parallel zur Stammstrecke und stattdessen zwischen Groß-Gerau und Mainz-Süd Ausbau der Strecke für Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 160...200 km/h (230 km/h) einschließlich Linienverbesserung Groß-Gerau.)

Denkbar wäre auch, den Ast in Ri. Mainz ab Johannishof (km 35) in freier Trassierung (bzw. teilweiser Bündelung mit Hochspannungsleitungen) über Crumstadt-West, Goddelau-West, Dornheim-West, Gross-Gerau-West/Nauheim-Süd (km 56) an die Strecke Mainz - Darmstadt heran zu führen. Verkürzung der Entfernung Mannheim - Mainz um ca. 4 km. Ca. 1 min kürzere Fahrzeit. Bautechnisch vermutlich einfacher. Daher trotz der größeren Baulänge (+ 6 km) möglicherweise kostengünstiger. Jedoch stärkere Landschaftszerschneidungen. Ggf. könnte bei dieser Variante parallel zur Neubaustrecke zusätzlich eine Ortsumgehungsstraße gebaut werden. (Umgehung von Groß-Gerau/Dornheim (B 44), ca. 10 km Länge.)

Vorstellbar wäre bei dieser Variante auch, die Neubaustrecke ab Groß-Gerau-West statt in Bündelung mit der Altstrecke Darmstadt - Mainz in Bündelung mit der Landesstraße "L 3482" Groß-Gerau - Mainz bis zur Autobahnanschlußstelle Mainz-Bischofsheim, anschließend in Bündelung mit der Autobahn A 60 bis zum Mainspitzdreieck (km 66) und weiter in freier Trassierung südl. bestehender Industrie- und Hafenanlagen bis Mainz-Süd (km 70) zu führen. (Einschließlich neuer Rheinbrücke.) Aufgrund einer Trassierung frei von Zwängen des Altnetzes, der kürzeren Entfernung und damit auch der kürzeren Fahrzeit wäre dies vermutlich die eisenbahntechnisch vorteilhafteste Lösung.

Bei sämtlichen Varianten kann der Streckenast in Ri. Mainz zudem eingleisig ausgelegt werden, da die Fahrzeit bei einer Geschwindigkeit von 250 km/h (200 km/h) selbst für die längste Streckenvariante (Johannishof - Mainz-Süd, 35 km) nur ca. 9 min (11 min) beträgt. Damit sind trotz Eingleisigkeit immer noch mindestens 2 Züge je Stunde und Richtung möglich.

 

Im Raum Darmstadt könnte [auf Höhe der Landesstraße "L 3097" Darmstadt - Eschollbr. (km 42)] der Bau einer eingleisigen, ca. 5 km langen Verbindungsspange zur Strecke Frankfurt - Darmstadt - Mannheim/Heidelberg erfolgen. Dadurch Möglichkeit der Einbindung von Darmstadt. Ca. 10 min Fahrzeitgewinn für Züge der betreffenden Relationen. Trennung von Nah- und Fernverkehr zwischen Darmstadt und Mannheim.

Denkbar wäre alternativ auch, westl. von Darmstadt (auf Höhe der B 26, ca. 2,5 km vom jetzigen Bahnhof entfernt) direkt an der Neubaustrecke einen neuen ICE-Haltepunkt/Bahnhof zu errichten. Gute Verkehrsanbindung durch B 26, A 5, A 67 und A 672 und ausreichend Platz zum Bau von Parkplätzen für Auto und Fahrrad. Jedoch größere Unübersichtlichkeit des Zugangebots in Darmstadt und größere Behinderung des durchgehenden Verkehrs auf der Neubaustrecke als bei Führung der Züge (via Verbindungsspange) über Darmstadt-Hbf.

 

Weder im Raum Frankfurt noch im Raum Mannheim sollte auf eine eigenständige Führung der Neubaustrecke (bzw. einen Bau von zwei zusätzlichen Gleisen für den Fernverkehr) von Zeppelinheim bzw. Waldhof bis jeweils zum Hauptbahnhof verzichtet werden, da nur so eine nennenswerte Steigerung der Netzkapazität in den Knoten Frankfurt und Mannheim erreicht werden kann.

 

Ebensowenig sollte auf den Bau eines (eingleisigen) Streckenastes in Ri. Mainz verzichtet werden, da eine Führung der Züge der Linien Dortmund - Düsseldorf - Köln - Wiesbaden - Mainz - Mannheim - Karlsruhe - Basel bzw. Stuttgart - München über den Bhf Frankfurt-Flughafen einen Umweg von knapp 20 km zur Folge hätte und damit zu einer mind. 10 min längeren Fahrzeit führen würde.

 

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