9.19 Stuttgart 21

 

Teuer und unsinnig. Was bringt ein tiefgaragenartiger Bahnhof für vielleicht 3 Mrd EUR denn für Vorteile? Keine. Moderne Züge können aufgrund ihrer Zweirichtungstauglichkeit problemlos und ohne Zeitverluste in Kopfbahnhöfen wenden. Und eine Kapazitätsausweitung oder Fahrzeitverkürzung ergibt sich bei Bau von Stuttgart 21 auch nicht. Eher ist sogar das Gegenteil der Fall. Ausreichend erscheint daher der Beginn einer NBS Stuttgart - Ulm in Esslingen-Mettingen (km 11,0 ab Stuttgart-Hbf; siehe hier), welches bereits heute in ca. 8 min von Stuttgart-Hbf erreicht wird. Würde zusätzlich die Strecke Stuttgart - Esslingen noch weiter ausgebaut (4-gleisiger Ausbau für vmax. = 160 km/h), so dürfte der effektive Fahrzeitgewinn des Projektes Stuttgart 21 für Reisende in Richtung Ulm gegen Null tendieren. (Der sich für den Reisenden aufgrund des umständlicheren Zugangs zum Bahnhof (Treppen, Aufzüge etc.) u.U. sogar in einen Verlust umkehren könnte.) Für Reisende etwa in Richtung Nürnberg dürfte sich in jedem Fall ein Fahrzeitverlust ergeben, da die Strecke in Richtung Nürnberg nicht mehr direkt an den Hauptbahnhof angeschlossen wäre.

Würde darüber hinaus im Zuge des Projekts Stuttgart 21 auch noch ein Umweg über den Stuttgarter Flughafen beschrieben - wie es zur Zeit geplant ist -, so dürfte sich im Vergleich zu einer erst in Esslingen beginnenden Neubaustrecke sogar eine Fahrzeitverlängerung ergeben. Die Gesamt-Streckenlänge Stuttgart - Ulm wäre in diesem Fall ebenfalls größer als bei einer in Esslingen beginnenden Neubaustrecke.

 

 

Statt in Stuttgart 21 sollte daher besser in eine Fortsetzung der Neubaustrecke Stuttgart - Ulm bis Augsburg (oder in andere Projekte) investiert werden. Dadurch wäre zwischen Stuttgart und Augsburg (- München) ein zusätzlicher Fahrzeitgewinn von ca. 15 - 20 Minuten möglich. Außerdem würde sich so eine wirksamere Ausweitung der Kapazität des Streckennetzes ergeben als bei Stuttgart 21 ergeben, da dann durchgehend 4 Gleise zwischen Stuttgart und Augsburg zur Verfügung stehen würden. Darüber hinaus käme es so zu einer Verkürzung der Strecke um weitere ca. 15 km. [Was immer auch eine Effizienzsteigerung im Zugbetrieb mit sich bringt, denn wenn ich, um von Stuttgart nach München zu kommen, zukünftig 15 km weniger fahren muss, spart dies immer auch Energie, Verschleiß an Strecke und Zugmaterial etc. ein. Demgegenüber würde Stuttgart 21 tendenziell sogar zu einer Steigerung des Energieverbrauchs führen. Die Züge müssten, betrachtet man die Höhenlage des Bahnhofs, immer in eine "Kuhle" einfahren und aus dieser mit einem höheren Energiebedarf als aus einem ebenerdigen Bahnhof auch wieder herausfahren. Und das täglich für mindestens mehrere 100 Züge.]

 

 

Übersicht

 

  Stuttgart - Augsburg

NBS Stuttgart - Ulm - Augsburg

ohne Stuttgart 21

Stuttgart 21, NBS Stuttgart - Ulm,

ABS Ulm - Augsburg [BVWP 92]

  Fahrzeit heute (mit Halt in Ulm)

              95 min

              95 min

  Fahrzeit zukünftig (mit Halt in Ulm)

              54 min

              63 min

  Fahrzeitgewinn

              41 min  (43 %)

              32 min  (35 %)

  Streckenlänge heute

            180 km

            180 km

  Streckenlänge zukünftig

            155 km

            168 km

  Streckenverkürzung

              25 km  (14 %)

              12 km  (7 %)

  Durchschnittsgeschwindigkeit heute

            114 km/h

            114 km/h

  Durchschnittsgeschwindigkeit zukünftig

            172 km/h

            160 km/h

  Gesamtlänge der Neubaustrecken

            135 km

              85 km

  Baukosten

  ca. 2,5 - 3 Mrd EUR

     ca. 3 - 4 Mrd EUR

 

 

Anmerkung

 

NBS Stuttgart - Ulm: ca. 26 min Fahrzeitgewinn (48%; zukünftig ca. 28 min statt heute 54 min Fahrzeit), ca. 12 km Streckenverkürzung (13%; zukünftig ca. 82 km statt heute 94 km Streckenlänge).

NBS Ulm - Augsburg: ca. 15 min Fahrzeitgewinn (38%; zukünftig ca. 24 min statt heute 39 min Fahrzeit), ca. 13 km Streckenverkürzung (15%; zukünftig ca. 73 km statt heute 86 km Streckenlänge).

 

 

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